Smart Citys – Big Data trifft Big Brother

Smart Citys entwickeln sich mit phänomenaler Geschwindigkeit.

Vor nicht allzu langer Zeit waren Smart City-Initiativen kaum mehr als eine Reihe verschiedener Pilotprojekte. Jetzt klammern sich öffentliche Behördenvertreter weltweit an die digitale Technologie als ein Patentrezept für alle Arten von städtebaulichen Verbesserungen – von der Abfallwirtschaft und dem Umweltschutz bis hin zur Verkehrsüberwachung und der öffentlichen Sicherheit.

Da die Einwohnerzahlen in den Städten weltweit zunehmen, gilt es, möglichst viele Programme zur Verbesserung des Alltags der Bürger zu beschließen. Die Gefahr besteht darin, dass Bürger zu unwissentlichen Teilnehmern an öffentlichen oder privaten Programmen werden, die von den Behörden genehmigt, aber von privaten Auftragnehmern durchgeführt werden.

Bei einigen dieser Dienste werden zwangsläufig personenbezogene Daten in Privathand gespeichert. In manchen Fällen haben Behördenvertreter keine Ahnung, wo sich die einzelnen Sensoren befinden, was sie tun oder wer sie kontrolliert.

Die Grenzen zwischen Big Data und Big Brother und den damit verbundenen Datenschutzproblemen verschwimmen. Stadtbeamte können diese Risiken besser kontrollieren, indem sie in solchen Programmen von Anfang an auf den Einsatz von Datenverschlüsselung und Virtual Private Networks (VPNs) an sämtlichen Internetverbindungspunkten bestehen.

Riesige Investitionen

Auf der ganzen Welt wächst die Bevölkerung in den Städten explosionsartig an. Prognosen zufolge soll die Anzahl der Menschen in städtischen Wohngebieten zwischen 2011 und 2050 um 72 Prozent von 3,6 Milliarden auf 6,3 Milliarden steigen.

Im Jahr 2011 lag der durchschnittliche Anteil der Bevölkerung in den Städten bei 52 Prozent. Bis zum Jahr 2050 werden es 67 Prozent sein. Als Reaktion auf die zusätzliche Belastung der öffentlichen Dienste investieren Stadtplaner überall in intelligente Technologien, um die Effizienz der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereiche des städtischen Lebens zu verbessern.

Das Marktforschungsunternehmen IDC schätzt, dass die Ausgaben für Smart City-Technologien in diesem Jahr 80 Milliarden US-Dollar erreichen werden und bis zum Jahr 2021 auf 135 Milliarden US-Dollar ansteigen werden. Größter Investor in Smart City-Technologie werden die USA sein. Dort werden die Ausgaben in diesem Jahr eine Höhe von 22 Milliarden US-Dollar erreichen, dicht gefolgt von China mit Ausgaben in Höhe von 21 Millionen US-Dollar.

Öffentliche Dienstleistungen in privater Hand

Derzeit entwickelt sich ein komplexes Netz aus Smart City-Projekten, in dem staatliche Stellen, Kommunen und die Privatwirtschaft zusammenarbeiten.

Theoretisch arbeiten alle Parteien zum Wohle ihrer Gemeinden nahtlos zusammen. In der Praxis können die Vorkehrungen zur Datensicherheit zwischen den verschiedenen Organisationen sehr unterschiedlich sein. Auch die Motive können sich unterscheiden und die Umstände können sich ändern.

In den Niederlanden beispielsweise wird ein intelligentes System, das 30.000 Ampeln, 500.000 Lichtmasten und 2.000 Parkplätze überall im Land verwaltet, von einem privaten Auftragnehmer betrieben. Mit der Behauptung, er besitze die wirtschaftlichen Rechte an diesen Daten, weigert sich dieser, Daten mit den lokalen Behörden auszutauschen.

Andernorts investierte eine niederländische Stadt in ein privates Projekt, bei dem Verkehrssysteme an ein High-Speed-Internet-Grid angeschlossen wurden, um den Bürgern zu helfen, Staus zu vermeiden. Allerdings ging das Unternehmen pleite und das Programm – ungeachtet der Tatsache, dass es mit öffentlichen Geldern finanziert wurde – wurde von einem neuen Eigentümer erworben.

Die Niederlande sind ein Land, das großen Wert auf den Datenschutz legt. Dies zeigt, wie die vielen unterschiedlichen Interessen und rechtlichen Verantwortlichkeiten in Smart City-Projekten durcheinandergeraten können, sodass der Schutz der Privatsphäre der Bürger selbst dort, wo die Behörden ihn sehr ernst nehmen, nahezu unmöglich wird.

Probleme und Sorgen

Trotz des ungewöhnlichen Rückschlags tauchen nach wie vor überall Smart City-Experimente auf.

In London sieht man selbstfahrende Auslieferungsroboter, die Kleinartikel an Internetkäufer zustellen. Es gibt von Bill Gates unterstützte Pläne für eine Smart City in Arizona. In Toronto beabsichtigt Google unterdessen den Bau einer ganzen Nachbarschaft zum Testen der neuesten Smart City-Konzepte.

Jedoch sind Bedenken bezüglich der Risiken für den Datenschutz und Hackerangriffe nie weit weg. Im Jahr 2013 wurde ein Pilotprogramm, bei dem in Recycling-Behälter eingebaute Sensoren die WLAN-Signale von vorbeifahrenden Smartphones nutzten, um Passanten mit personalisierter Werbung anzuvisieren, beendet, nachdem sich herausstellte, dass das Unternehmen die Bürger nicht über das Auslesen ihrer Daten informierte.

Weitere Beispiele sind ein Cyberangriff auf eine Mautstraße in Israel, ein Ransomware-Angriff auf Fahrkartenautomaten im Stadtbahnnetz von San Francisco und ein schwerer Hackerangriff auf ein Straßenbahnnetz durch einen polnischen Teenager, bei dem vier Straßenbahnen entgleisten und eine Reihe von Fahrgästen verletzt wurde.

Stadtbeamte, die es in Zukunft versäumen, angemessene Kontrollen in Bezug auf Datenschutz und Datenangriffe durchzuführen, könnten beschuldigt werden, dass sie gerade mit offenen Augen schlafen, so wie es Facebook gerade erfahren musste.

Sicherheit muss an erster Stelle stehen

Big Data-Projekte sammeln, aggregieren und analysieren riesige Mengen an Informationen zum gemeinsamen Nutzen von Stadtbewohnern. Werden die Daten in großen Mengen gespeichert, ist eine Rückverfolgung zu Einzelpersonen viel schwieriger und ihre Privatsphäre bleibt gewahrt.

Verwenden Städte jedoch Systeme, die individuelle Bewegungen und Lebensgewohnheiten nachverfolgen, verschwimmen die Grenzen zwischen Big Data und Big Brother. Das Leben ist einem ständigen Wandel unterworfen, öffentliche und private Initiativen kommen und gehen so schnell, dass Regierungen leicht den Überblick verlieren können.

Hinzu kommt das Risiko von Cyberangriffen. Aus diesem Grund muss jede Smart City-Initiative der Datensicherheit höchste Priorität einräumen.

VPNs bieten etliche wünschenswerte Funktionen zum Schutz der Daten von Einzelpersonen, öffentlichen Diensten und privaten Initiativen. Die Verschlüsselung der Datenkommunikation über das öffentliche Internet stellt sicher, dass die Privatsphäre des Einzelnen gewahrt bleibt. Gleichzeitig macht sie es für Außenstehende wie Hacker schwieriger, Schwachstellen im System zu erkennen.

Im Zusammenhang mit der Wahl des VPN-Service ist es ratsam, sich über die Anzahl und den Standort der vorhandenen Server zu informieren.

Eventuell sollten Sie auch einen VPN-Dienst wählen, der die Kommunikation von mobilen Geräten schützt. Denken Sie auch daran, dass viele kostenlose und kostengünstige VPN-Dienste selbst Nutzerdaten für Marketingzwecke sammeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der zunehmende Bevölkerungsdruck in den Städten der Welt macht die Suche nach Lösungen zur Verbesserung des ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens der Bürger sowie den kontinuierlichen Einsatz smarter Technologien unumgänglich.

Stadtplaner und private Unternehmen müssen gemeinsam dafür sorgen, dass in jedes Projekt solide Sicherheitsvorkehrungen integriert sind. Dazu gehört unter anderem der Einsatz von Datenverschlüsselung und Virtual Private Networks (VPNs) für die Datenkommunikation an jedem IP-Verbindungspunkt im System.

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